Organisation und Durchführung einer Unterschriftensammlung zum Erhalt des Herzberger Teichs (gemeinsam mit dem Schwimmclub Hellas)
Mit dem Ende des Bergbaus in Goslar war auch der Herzberger Teich bedeutungslos geworden. Ebenfalls wie die restlichen Tagesanlagen der Grube sollte auch diese Relikt verschwinden. Zusammen mit dem Schwimmklub Hellas organisierte unser Förderverein eine Unterschriftenaktion. Das Ergebnis dieser Unterschriftenaktion ist, dass Sie noch heute um den romantisch gelegenen Teich spazieren oder darin schwimmen können.
Der Standard-Akkuloktyp im Erzbergwerk Rammelsberg war die Siemens El 9, eine kleine Abbaulokomotive mit 4 t Dienstgewicht und 11 kW Leistung, von der ab 1950 insgesamt 10 Exemplare beschafft worden waren. Nach Aufgabe des Produktionsbetriebes am 30. Juni 1988 wurden drei dieser Maschinen an das noch aktive Erzbergwerk Grund im Oberharz abgegeben. Deren Nummern konnten aus den Akten des Bergamts ermittelt werden:
Fabrik-Nr. 5960, Baujahr 1958, Rammelsbergnummer A9, in Bad Grund als Reserve abgestellt.
Fabrik-Nr. 5274, Baujahr 1950, Rammelsbergnummer A10, in Bad Grund auf 580 mm umgespurt und auf der 13. Sohle stationiert.
Fabrik-Nr. 5644, Baujahr 1955, Rammelsbergnummer A11, in Bad Grund auf 580 mm umgespurt und auf der 14. Sohle stationiert.
Die Akkuloks mit den Nummer 5274 und 5644 wurden als einzige Maschinen in den Jahren 1962 und 63 gebraucht von der Grube Bayerland übernommen und unterscheiden sich von den anderen El 9 des Rammelsberges u. a. durch einen fest mit dem Rahmen verbundenen Fahrersitz und einen Haltegriff am Fahrstand. So sehen wir die 5274 oben links und 5644 rechts beim Einsatz als Zubringer zur Hauptstreckenförderung auf der 12. Sohle Rammelsberg.
Nach der Stilllegung des Erzbergwerks Grund am 28. März 1992 gelang es den Mitarbeitern des Fördervereins zwei der drei Rammelsberger Lokomotiven von der Preussag zu erwerben. Diese wurden am 22.12.1993 dem Bergbaumuseum übereignet.
0Sanierung und Aufstellung von fünf Förderwagen aus Bad Grund
Um auf das Bergbaumuseum aufmerksam zu machen, wurden im Goslarer Stadtgebiet fünf 750 Liter Förderwagen aus dem Erzbergwerk Grund erworben, saniert und an prominenter Stelle aufgestellt:
Kauf des Roederstollenmundlochs samt Grundstück für 10.000 DM von der Preussag und Übertragung an das Museum (1990)
Der Zugang zu einem wichtigen Teil des heutigen Bergbaumuseums gehörte zu Beginn nicht dem Bergbaumuseum. Um die damit verbundenen Gefahren zu vermeiden, kaufte unser Förderverein das Grundstück und schenkte es dem Bergbaumuseum. Die Zeit drängte und das Bergbaumuseum war aufgrund seiner rechtlichen und finanziellen Strukturen nicht in der Lage, das Grundstück zu erwerben.
Im Jahr 1964 beschaffte das Erzbergwerk Rammelsberg für die Erzförderung auf der 12. Sohle eine gebrauchte Diesellok Typ Ruhrthaler G42z von der kurz vorher stillgelegten Eisenerzgrube Fortuna-Morgenstern in Groß-Döhren bei Liebenburg. Nach Abbau des Daches und des Beifahrersitzes blieb die Maschine von 1965 bis 1975 im Einsatz und wurde letzlich durch zwei neu beschaffte Siemens-Akkulokomotiven abgelöst. Die Lok wurde anschliessend verschrottet.
Zum 13.04.1989 ergab sich für den Rammelsberger Förderverein die Möglichkeit, eine Dieselmaschine aus einem Kalibergwerk bei Hildesheim zu übernehmen. Da sich in der Sammlung des Museums keine Diesellok befand, wollten die Mitglieder die Lok für den Besucherbetrieb im Museum herrichten. Mit der Lok wurde ebenfalls ein elektrisch betriebener Wurfschaufellader an den Förderverein übergeben.
Im Laufe des Jahres ließ man die Diesellok aufarbeiten. Da man nicht über entsprechendes Fachpersonal verfügte, überstellte man die Lokomotive zu einer Schlosserei nach Wolfenbüttel-Leinde, welche gegen Bezahlung eine Reinigung und Lackierung durchführte. Durch Vermittlung eines Vereinsmitglieds konnte der defekten Altmotor durch ein funktionstüchtiges Aggregat ersetzt werden; selbiges setzte eine weiteren Fachfirma instand. Im Dezember 1989 wurde die Lok beim Rammelsberger Bergbaumuseum vorgeführt. Zu einem Einsatz kam es praktisch nie, da schon wenig später wegen einer defekten Zentralschmierung die Achsgleitlager zerstört wurden. Außerdem fehlten Beilagebleche an den Blattfedern, die Lok sprang bei Rückwärtsfahrt unkontrolliert in die Höhe und das Bremsgestänge riß. Aufgrund strenger Auflagen an den Brandschutz und die Bewetterung (Belüftung der Grube) konnte die Maschine nur über Tage betrieben werden.
Ab 2004 formierte sich eine Arbeitsgruppe aus Vereinsmitgliedern, die es sich zur Aufgabe stellte, die immer noch im Vereinsbesitz befindliche Lok betriebsfähig aufzuarbeiten. Seitens des Rammelsberger Bergbaumuseums wurde dem Förderverein dazu die ehemalige Tränke als Werkstattraum zur Verfügung gestellt. In einer ersten Maßnahme wurden die Achsen überdreht, neue Lagerschalen angefertigt, das Bremsgestänge geschweisst und ein neues Schmierkonzept etabliert. Hauptsächlich dienten die Aktivitäten aber dazu, dem schrumpfenden Förderverein neue Aktivitäten zu verschaffen und Mitglieder zu werben.
Nach dem Umsetzen auf das Hauptgleis und der TÜV-Abnahme konnte die Maschine am 3. Juni 2007 beim Welterbetag erstmals wieder eingesetzt werden. Mit den Steigerwagen des Erzbergwerks führte unser Förderverein mit Erfolg Pendelfahrten zwischen der Aufbereitung und dem Holzplatz durch. Ein weiterer Betriebstag folgte zum Lichterfest im Dezember 2007. Nach diesen Veranstaltungen zeigte sich, dass das alte Gleis den hohen Belastungen der schweren Maschine nicht stand hielt.
Erstellung erster Konzepte zur Errichtung eines Bergbaumuseums in Goslar nach Schließung des Erzbergwerks Rammelsberg
Nach dem Ende des aktiven Bergbaus am Rammelsberg sollten alle Anlagen abgerissen werden. Damit wären viele tausend Jahre Bergbaugeschichte in Goslar unwiederbringlich beseitigt worden.