Verein:Geschichte

Die Geschichte unseres Fördervereins

Vor unserem Verein

Die Geschichte unseres Fördervereins beginnt mit dem Ende eines jahrtausendealten Wirtschaftszweiges der Region Goslar. Der Bergbaubetrieb im Rammelsberg war schon immer ein Garant für die wirtschaftliche Fortentwicklung der Stadt Goslar gewesen. Lief der Bergbau gut, ging es auch den Bürgern der Stadt dementsprechend. Diese Verbindung war nicht auf Goslar begrenzt, sondern hatte Effekte auf Fürstenhäuser in Braunschweig und Hannover, ja sogar europaweite Auswirkungen.

Zur rechten Zeit

Mitte der 1980er Jahre aber geriet das Erzbergwerk Rammelsberg in Schwierigkeiten. Niedrigste Erzpreise stellten die Rentabilität des Bergbaubetriebs in Frage und die letzten bekannten Erzreserven im Rammelsberg gingen der Erschöpfung entgegen. Die Schliessung wurde absehbar. Sollten nun die Artefakte und Bauwerke dieser uralten Geschichte, wie es das Berggesetz vorschreibt, dem Erdboden gleich gemacht werden, Strukturen und Bezüge in Vergessenheit geraten? Es gab Leute, die sich damit nicht abfinden wollten.

Unsere Mission

Der Gedanke entstand, ein möglichst vollständiges Erzbergwerk im Zeitpunkt der Stilllegung zu erhalten und zwar mit allen Betriebsspuren und einer sozialen Komponente. Das war für die damalige Zeit ein neues und sehr großes Projekt, dass beim Betreiber des Bergwerks, der Preussag, nicht unbedingt auf Gegenliebe stieß. Öffentlichkeitsarbeit wurde nötig, Geldmittel brauchte man.

Unser Start

So gründeten 61 Befürworter der großen Lösung eines Goslarer Bergbaumuseums am 27. Januar 1985 im Hotel „Der Achtermann“ den „Verein Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar/Harz e.V.“.

Die Hauptaufgaben des Vereins sahen die Mitglieder

  • in der Werbung möglichst vieler Mitglieder, um ein angemessenes Gewicht in Öffentlichkeit und Politik zu erreichen,
  • in Sammlung und Erhaltung von Gegenständen mit Bezug zum Rammelsberger Bergbau als Grundstock für einen noch zu erstellenden Museumfundus

  • in der Bewerbung der sozial-, wissenschafts- und denkmalhistorischen Bedeutung des Kulturdenkmals Rammelsberg bei Bürgern, Behörden und Räten, um so die Entscheidung für ein Goslarer Bergbaumuseum zu unterstützen,

  • im Entwurf eines Museumskonzeptes mit Finanzierungsvorstellungen in verschiedenen Ausbaustufen.

Die Goslarsche Zeitung titelte kurz und prägnat:

„Neu gegründeter Verein nimmt Kampf um Bergbaumuseum auf“.

Die in kurzer Zeit auf weit über 200 steigenden Mitgliederzahl zeigte, dass der Verein den richtigen Weg eingeschlagen hatte, Kooperationen mit Harzer Bergbaumuseen folgten; diese setzten sich ebenfalls nachdrücklich für die Ziele des Vereins ein. Der NDR berichtete, Unterschriftensammlungen wurden organisiert und zum Tag der Niedersachsen im Juni 1989 fuhr sogar eine Grubenbahn werbend durch die Goslarer Innenstadt. Die durchaus vorhandenen Gegenstimmen hatten es schwer, gegen dieses Spektakel anzukommen. Die Ergebnisse: Zum 7. Juni 1988 entschied sich der Rat der Stadt Goslar einstimmig für die Einrichtung eines Bergbaumuseums und mit allerdings knapper Mehrheit für die Einrichtung einer Trägergesellschaft. Entgegen dem bereits genehmigten Abrißantrag wurden die Tagesanlagen des Bergwerks durch Prof. Reinhard Roseneck vom Landesamt für Denkmalpflege unter Schutz gestellt. Auf dessen Betreiben hin erfolgte dann im Dezember 1992 für das Erzbergwerk und die Altstadt von Goslar die Anerkennung als Weltkulturerbe. Damit war das Ziel des Vereins, nämlich die Einrichtung und Sicherung des Bergbaumuseums am Rammelsberg realisiert.

Unsere Aufgabe

Der Vereinszweck sollte fortan die Unterstützung des im Aufbau befindlichen Museums sein, weshalb man sich umbenannte in „Förderverein Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar/Harz e.V.“.

Es folgten Jahre, in denen der Verein in Kooperation mit der Leitung und den Mitarbeitern des Bergbaumuseums Bedeutendes auf den Weg brachte (Über die Projekte können Sie weiter unten nachlesen). Zum Zeitpunkt der Übernahme der Museumsleitung durch Prof. Roseneck und Bergwerksdirektor Meier war der Betrieb dann in einem Maße professionalisiert, dass die ehrenamtlichen Helfer von den hauptamtlichen Kräften zusehends abgelöst werden konnten. Der Förderverein beschränkte seine Aktivitäten daraufhin auf Werbeveranstaltungen und die Veröffentlichung seiner Jahresgabe, einem Fotokalender, der durch den damaligen Vereinsvorsitzenden Dr. Blumenberg finanziert wurde. Daneben nahm der Verein als Mitgesellschafter der Museums-GmbH seine Pflichten in Aufsichtrats- und Gesellschafterversammlungen wahr.

Insgesamt war das Verhältnis zur Geschäftsleitung in jenen Tagen nicht sonderlich gut. Projekte, in denen sich die Vereinsmitglieder bewähren konnten, blieben aus. Die Folge war, dass die Mitgliederzahl sank. Vereinzelt wurde die Meinung geäußert, der Verein habe seinen Zweck erfüllt und solle sich auflösen. Dazu kam es nicht, trotzdem führte der Verein auch nach der Demission von Prof. Roseneck und Dipl.-Ing. Meier im Jahr 2003 ein Schattendasein.

Ab 2004 konnten Vereinsmitglieder immerhin wieder Wartungsarbeiten an der auf dem Museumsgelände abgestellten Vereinsdiesellok durchführen, argwöhnisch beobachtet durch die damalige Geschäftsleitung. Diese kommentierte den Beginn der ehrenamtlich durchgeführten Arbeiten in einem Artikel der Goslarsche Zeitung vom April 2005 mit den Worten: „Die neue inhaltliche Ausrichtung des Fördervereins sei den Rammelsberg-Verantwortlichen nicht entgangen. Dessen Aktivitäten, schreibt Jahns, würden beobachtet. Der Zweck des Fördervereins bestehe bekanntlich darin, dass „Weltkulturerbe Rammelsberg“ nach Bedarf und Absprache mit dessen Führung zu unterstützen. (…) In wie weit Vereinsgelder der Bastelleidenschaft einiger weniger geopfert wurden, können wir nicht beurteilen und ist vereinsintern zwischen den Mitgliedern und ihrem Vorstand zu klären.“

Diese Haltung sollte sich erst im Jahr 2005 ändern. Unter der damaligen Museumsleiterin Frau Dr. Abel wurde vom Förderverein eine Arbeitsgruppe Fahrzeuge eingerichtet. Deren Ziel war die denkmalgerechte Restaurierung der seit Anfang der 90er Jahre ungeschützt auf dem Gelände gelagerten Grubenbahn- und Gleislosfahrzeuge. Als Werkstattgebäude wurde die ehemalige Tränke des Rammelsberges bereitgestellt und von den Vereinsmitgliedern hergerichtet. In diesem Gebäude imprägnierte man zu Betriebszeiten die für den Ausbau benötigten Holzstempel; die dazu erforderliche Grube konnte gleich als Untersuchungsgrube für Fahrzeuge umgenutzt werden. Die notwendigen fachlichen Grundlagen zeitgemäßer Restaurierungskonzepte und -methoden eigneten sich die Mitarbeiter während zweier Wochenendkurses im Februar 2006 und Oktober 2007 unter dem anerkannten Metallrestaurator Lasch-Abendroth an. So traf sich die aus Berufstätigen und Studenten bestehende ehrenamtliche Arbeitsgruppe alle zwei Wochen abends nach Feierabend, um die unten genannten Projekte voranzutreiben. Ebenfalls wurde in ehrenamtlicher Arbeit durch ein Vereinsmitglied die Geschichte der Eisenbahnen am Rammelsberg untersucht und die Ergebnisse 2008 im Rahmen der grauen Buchreihe des Museums publiziert.

Nach dem Weggang von Frau Dr. Abel im Jahr 2007 jedoch verfügte der nun alleine zuständige Geschäftsführer Jahns, das aufgrund sicherheitstechnischer Forderungen unsere Mitarbeiter nur noch unter Aufsicht auf dem Museumsgelände arbeiten dürfen. Faktisch wurden damit unsere Arbeitszeiten auf die reguläre Dienstzeit der hauptverantwortlichen Mitarbeiter des Museums begrenzt, also 8-16:00 Uhr. Die an 7 Wochentagen bis 18:00 Uhr tätigen Kassenkräfte, Grubenführer und Lokfahrer wurden ausdrücklich als nicht ausreichend kompetent bewertet. Praktisch war dies das Ende regelmäßiger Arbeitseinsätze. Die neue Museumleiterin bat im Einvernehmen mit Herrn Jahns dann um die Räumung unseres Arbeitsraumes, da seitens des Museums Eigenbedarf bestand und wir den Raum ihrer Ansicht nach nicht mehr benötigten. Diesem Wunsch wurde im Jahr 2010 entsprochen, wobei wir unser dort gelagertes Werkzeug sämtlich dem technischen Dienst des Museums spendeten. Nachdem auch die vereinseigene Diesellok zum November 2010 wegen Platzmangels vom Gelände entfernt werden mußte, wurde letztlich auch die Arbeitsgruppe Fahrzeuge mangels Aufgaben vom Verein aufgelöst.

In der Gewissheit, dass am Museum Rammelsberg die handwerklichen Dienste des Fördervereins in absehbarer Zeit nicht benötigt werden und dass das durch unseren Verein bereitstellbare Spendenaufkommen das Museumsbudget nicht merklich aufstocken könnte, gaben sich die Mitglieder des Fördervereins zum 16. April 2010 eine neue Satzung. Wir firmieren seitdem unter dem Namen „Förderverein Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg Goslar/ Harz e.V.“ Der Zweck des Vereins wurde dahin erweitert, dass nun nicht mehr alleine das ohnehin schon bestehende Rammelsberger Bergbaumuseum gefördert werden kann, sondern sämtliche Institutionen und Projekte, die einen Bezug zum Montandenkmal Rammelsberg haben. Dazu zählen beispielsweise auch Ausstellungen zum Rammelsberg in benachbarten Museen oder Untersuchungsstollen im Großraum Goslar, die im Zusammenhang mit dem Erzbergbau am Rammelsberg erschlossen wurden.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie meinen, ein für unsere Unterstützung geeignetes Projekt durchzuführen.